
Schon als Kind habe ich die Welt intensiver wahrgenommen als andere. Laute Geräusche, Menschenansammlungen, intensive Gerüche, Streit oder unbedachte Worte – all das konnte mich schnell irritieren oder tief verletzen. Während andere Kinder scheinbar mühelos durch den Tag gingen, fühlte ich mich oft überfordert. Erst im Alter von 40 Jahren erfuhr ich durch Zufall von Hochsensibilität. Ich lernte, dass es eine intensivere, da ungefilterte Wahrnehmung der Welt bedeutet (heute würde man das vielleicht auch als eine Variante der Neurodivergenz bezeichnen). Mit der Zeit lernte ich, meine Hochsensibilität nicht als Schwäche, sondern als eine besondere Fähigkeit zu sehen. Heute weiß ich, dass meine Feinfühligkeit mir erlaubt, tiefe Verbindungen zu Menschen aufzubauen und intuitiv zu erfassen, was sie brauchen. Es war ein Prozess, aber ich habe Wege gefunden, meine Energie zu schützen und mich von äußeren Reizen nicht überwältigen zu lassen.
Diese Erfahrungen haben mich dazu gebracht, anderen Hochsensiblen zu helfen, ihre Energie zu bewahren – ohne sich von der Welt überfordert und isoliert zu fühlen. Ich weiß, wie es ist, sich fehl am Platz zu fühlen, und genau deshalb zeige ich anderen Hochsensiblen, dass ihre Sensibilität ein Geschenk sein kann, wenn sie lernen, sie richtig zu nutzen.